Umwelt

Die Schweizer Kehrichtverbrennungsanlagen (KVA) sind heute nicht mehr nur für eine sichere und umweltschonende Verwertung von Abfällen verantwortlich. Mit der Produktion von Prozessdampf, Wärme und Strom tragen sie dazu bei, grosse Mengen an fossilen Energieträgern wie Gas und Öl zu ersetzen. Ausserdem fördern KVA mit der Rückgewinnung von Metallen aus Verbrennungsrückständen die Kreislaufwirtschaft.

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Klimaschutz

Bei der Verbrennung von Abfall entsteht pro Tonne Abfall rund eine Tonne CO2. Etwa die Hälfte des Abfalls, welcher in Kehrichtverbrennungsanlagen verwertet wird, ist jedoch biogenen Ursprungs (Rüstabfälle, Laub, Altholz, …) und somit klimaneutral.

Die Lieferung von Prozessdampf an die Perlen Papier AG, die Einspeisung von Wärme in vier Fernwärmenetze sowie die Produktion und Einspeisung von Strom vermeiden ca. 90'000 t CO2-Emissionen im Jahr, welche bei der Energieerzeugung ansonsten anfallen würden. Weitere rund 20'000 t CO2 werden mit dem Recycling von Metallen aus den Verbrennungsrückständen eingespart. Die CO2-Bilanz des Kantons Luzern verbessert sich somit um über 110'000 t CO2. Diese CO2-Einsparungen entsprechen in etwa 36'700 Flugreisen von Zürich nach New York und zurück. Die Nutzung der Abwärme aus der Abfallverbrennung ist somit ein zentraler Eckpfeiler für den Klimaschutz.

Die Schweizer Kehrichtverbrennungsanlagen arbeiten aktiv daran, die Emissionen von CO2 an die Umwelt weiter zu reduzieren. Die KVA haben sich verpflichtet jährlich CHF 1 Mio. in die Entwicklung und Planung von Carbon Capturing and Storage-Technologien (CCS) zu investieren. Bis im Jahr 2030 soll eine erste CO2-Abscheideanlage in Betrieb genommen werden. Bei CCS geht es darum CO2 aus dem Rauchgas abzuscheiden und an geeigneten Orten (z.B. in unterirdischen Gesteinsschichten) dauerhaft zu lagern. 

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Schonung von Wasser- und Meeresressourcen

Renergia betreibt eine trockene Rauchgasreinigung. Der gesamte technische Prozess ist dadurch abwasserfrei. Das Regenwasser versickert in einer naturnah gestalteten Retentionsanlage. Nur das Sanitärabwasser der etwas über 30 Mitarbeitenden wird in die Kläranlage abgegeben.

Die Schweiz verfügt über eine funktionierende und gesetzlich umfassend geregelte Abfallwirtschaft. Abfälle werden soweit sinnvoll recycliert oder in KVA thermisch verwertet. So wird sichergestellt, dass Schweizer Abfälle nicht in Gewässern landen und auch nicht zur Verschmutzung der Weltmeere beitragen. 

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Ressourcennutzung und die Kreislaufwirtschaft

Nach dem Verbrennungsprozess bleibt alles nicht brennbare Material, die sogenannte Schlacke übrig. Diese enthält Asche, Ton-, Keramik- und Glasscherben sowie Beton, insbesondere aber auch Metalle. Renergia liefert ihre Schlacke zu mehreren Deponiebetrieben, die mithilfe von Rückgewinnungsanlagen Metalle — dem Stand der Technik entsprechend — zurückgewinnen. Der abgeschiedene Eisenschrott sowie verschiedene wertvolle Buntmetalle (z.B. Kupfer und Aluminium) werden extern weiter aufbereitet und zur Produktion neuer Güter verwendet. Dank der Metallrückgewinnung werden jährlich rund 5'000 t Eisen und 1'400 t Buntmetalle aus den Verbrennungsrückständen von der Renergia zurückgewonnen und dem Kreislauf wieder zugeführt. Die nicht wiederverwertbaren Schlackeanteile werden sicher auf Deponien Typ D abgelagert. 

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Luftreinhaltung

Bezüglich Luftreinhaltung haben sich die Kehrichtverbrennungsanlagen in der Schweiz in den letzten 30 Jahren zu Musterschülern entwickelt. Sie haben nicht nur die strengsten Grenzwerte aller Verbrennungsanlagen, sondern unterschreiten diese auch um ein Vielfaches.

Bei Renergia wird in der mehrstufigen Rauchgasreinigung der Schadstoffgehalt so weit reduziert, dass einzelne Komponenten kaum mehr nachweisbar sind. Die Reingase am Kaminaustritt sind frei von Geruchsstoffen, da diese bei einer Feuerungstemperatur von rund 1’000°C und im Katalysator eliminiert werden.

Normalerweise ist bei Renergia keine Dampffahne sichtbar. Bei tiefen Umgebungstemperaturen kondensiert jedoch der Wasserdampf im Reingas. Daher wird dann beim Kaminaustritt eine Dampffahne sichtbar. Sobald es wärmer wird, verschwindet diese wieder. 

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Verkehr

Zur Verringerung der Anzahl Fahrten nutzen diverse Abfallverbände und Marktkunden für den Transport des Abfalls Grossraumkipper. Mit der Koordination von Kehrichtanlieferungen bei der Anfahrt und Schlacketransporten zur Metallrückgewinnung bei der Rückfahrt, vermeiden wir Leerfahrten von Fahrzeugen.

Bei Renergia werden zudem nur Lieferungen in LKW entgegengenommen. Kleinmengen durch Private, Industrie- und Gewerbetreibende können in den zahlreichen öffentlichen und privaten Annahmestellen entsorgt werden. Auch dies führt zu einer Reduktion der Verkehrsbelastung. 

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Biodiversität und Ökosysteme

Rund um das Gebäude von Renergia befinden sich naturnahe Flächen mit Stein- und Asthäufen sowie ein Amphibienleitwerk und mehrere Weiher die diversen Pflanzen und Kleintieren ein Zuhause bieten.

Renergia hat sich ausserdem an mehreren Ausgleichsmassnahmen auf Rooter und Buchrainer Gemeindegebiet beteiligt, darunter die Renaturierung des Wilbaches in Root. Neben der Renergia liegt die Unterallmend Perlen, ein Flachmoor von nationaler Bedeutung. Auch hier durfte Renergia mehrere Renaturierungsmassnahmen unterstützen.