ENergie

Früher wurde Abfall zwecks Flammensterilisation und Volumenreduktion verbrannt. Heute steht neben der umweltverträglichen Beseitigung die Energienutzung im Vordergrund. Abfall hat denselben Energieinhalt wie Schnitzelholz oder Braunkohle und wird heute als Brennstoff betrachtet, den man mit maximaler Energienutzung verwerten will. Abfall brennt, entgegen der weit verbreiteten Auffassung, von selbst. Es braucht also weder Öl noch sonstige Hilfsstoffe, um das Feuer zu entfachen.

 

Strom

 

Renergia produziert Strom aus Abfall, um ca. 44'000 Haushaltungen oder rund die Bevölkerung der Stadt Luzern mit Strom zu versorgen. Um solche Strommengen ins öffentliche Netz einzuspeisen, hätte dieses an den meisten Standorten ausgebaut werden müssen. Im Umfeld der Perlen Papier AG (PEPA) ist jedoch ein starkes Stromnetz installiert, welches diese Energiemenge problemlos aufnehmen kann. Die Klemmenleistung (Bruttoleistung) des Generators beträgt 20 bis 29 Megawatt, die ins Netz abgegebene elektrische Energie beträgt etwa 155'000 Megawattstunden.

Dampf

 

Für die Trocknung der Papierbahnen benötigt die PEPA grosse Mengen Wärme, die früher mit Heizöl und Gas erzeugt werden musste. Der Standort neben Renergia ermöglicht der PEPA einen sicheren und konstanten Bezug von Dampf. Die bisherigen Öl- und Gaskessel der PEPA werden nur noch für die Notversorgung eingesetzt. Pro Jahr werden dadurch tausende Tonnen Heizöl und Gas eingespart. Je nach Papierproduktion wird eine Wärmemenge von 260‘000 bis 320'000 Megawattstunden in Form von Dampf an PEPA geliefert, die zwar nicht gratis, aber deutlich günstiger ist als fossile Brennstoffe.

Fernwärme

 

Ein Fernwärmenetz ist vergleichbar mit einer grossen Zentralheizung. Aus der Abwärme der Stromproduktion wird bei Renergia heisses Wasser mit etwa 90°C für die Versorgung von Wohngebieten erzeugt. In den angeschlossenen Gebäuden wird der Wärmebedarf für Heizung und Heisswasser entnommen. Das abgekühlte Wasser wird im geschlossenen Fernwärmekreislauf an Renergia zurückgepumpt.

Die Versorgungsleitungen in die Gemeinden Root, Buchrain und Ebikon sind gebaut und in Betrieb. Auch der Fernwärmeast Emmen ist seit Winter 2018/2019 an das Netz angeschlossen. In Zukunft kann so noch mehr Öl und Gas durch Wärme aus Abfall ersetzt werden.